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GELENKecke KAHL - Privatpraxis Dr.med.Eugen Gaiser




Medizinische Trainigstherapie

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Medizinische Trainingstherapie

Die durchlaufene Aufrichtung des Menschen in der Evolution vom Vierfüßler- in den Zweifüßlerstand, ermöglichte die Entwicklung von speziellen Handfertigkeiten (z.B für den Waffen-und Werkzeuggebrauch), war aber zugleich die „Geburtsstunde“ des Volksleidens „Rückenschmerz“.

Durch den aufrechten Gang kam es zur vermehrten Druckbelastung der Wirbelkörper und v.a.der Bandscheiben. Die Wirbelsäule wird in der Tiefe durch die autochtone (ortsständige) Rückenmuskulatur gestützt.

Während zu Zeiten der „Jäger und Sammler“ die „Tiefenmuskulatur“ durch die ständige Bewegung ausreichend durchblutet und die Bandscheiben durch einen „Durchwalkungsprozeß“ mit Nährstoffen versorgt wurde, ist unsere heutige Zeit durch Bewegungsmangel (Büro-/Computertätigkeit, etc…) geprägt. Die unmittelbar Folge ist zunächst der Abbau der „Tiefenmuskulatur“.

Auch heute wird noch behauptet dass 80% der Kreuzschmerzen „unspezifisch“ seien, d.h. „Schmerzursache unbekannt“. Stattdessen wird bei Schmerzpatienten, bei denen auf dem MRT nichts Verdächtiges zu erkennen ist, häufig behauptet sie haben ein psychisches Problem.

Die meisten Therapien (Schmerzmittel, Spritzen, Massagen, Akupunktur, Homoöpathie, Osteopathie etc.) wirken nur symptomatisch, bringen eine vorrübergehende Erleichterung, doch die Muskeln werden zunehmend schwächer, der Schmerz verstärkt sich- ein Teufelskreislauf. Der Patient fühlt sich zu Recht mißverstanden und hilflos. Die Antwort auf die Frage der Schmerzursache ist jedoch simpel: fehlende, weil abgebaute, Tiefenmuskulatur.

Vor mehr als 20 Jahren hat eine Forschungsgruppe um Arthur Jones an der Universität von Florida bereits nachgewiesen, daß die Kraft der Rückenstrecker (=Tiefenmuskulatur) bei chronischen Kreuzschmerzpatienten ein Defizit von 50% im Vergleich zu Gesunden aufweist.

Es kommt bei chronischen Kreuzschmerzpatienten zu Schwund von aktivem Muskelgewebe, Umwandlung von Muskel in Bindegewebe, Fetteinlagerung in die Muskulatur, krankhafte Veränderung der Muskelaktivität und krankhaftes Bewegungsmuster der betroffenen Bandscheibenetage (durch Vorwölbung oder Vorfall).

Die häufig vorkommende „Verfettung“ der Tiefenmuskulatur sieht man am einfachsten im MRT der Üblicherweise werden diese verfetteten Muskeln in der Befundung durch den Radiologen/Orthopäden schlicht übersehen, da sich nur wenige Ärzte mit diesem „Phänomen“ beschäftigen. Alle schauen wie gebannt nur auf die Veränderungen der Bandscheiben (Vorwölbung, Vorfall).

Auch wenn die Tiefenmuskulatur nicht verfettet ist, heisst das noch lange nicht, das sie kräftig ist. Oft spielen muskuläre Defizite beim einzelnen Patienten eine Rolle. Die tiefe(unwillkürliche) Rückenmuskulatur lässt sich im Gegensatz zur oberflächlichen Muskulatur nicht willentlich anspannen. Man kann sie am ehesten mit der Herzmuskulatur vergleichen. Heute wissen wir, daß die tiefe Rückenmuskulatur nur durch Isolierung zu trainieren ist. Hierbei spielt die medizinische Trainingstherapie eine entscheidende Rolle.

Aus meiner Sicht ist eine Schwächung der tiefen Rückenmuskulatur durch die schmerzbedingte Schonung nahezu für alle Wirbelsäulenerkrankungen und Bandscheibenprobleme ursächlich.
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